Dokumentation über den Besuch jüdischer ehemaliger Mitbürger in Leer 2. bis 9. Juni 1985

Nach jahrelanger Vorbereitung konnte die Stadt Leer ihre jüdischen ehemaligen Mitbürger für die Zeit vom 2. bis 9. Juni in ihre Geburts- und Heimatstadt einladen.
Seit vielen Jahren bestehen private Verbindungen zwischen jüdischen ehemaligen Mitbürgern und Bürgern unserer Stadt. Alle Gespräche und Treffen waren bestimmt von dem Versuch, Antworten zu finden für die unbegreiflichen Ereignisse in den Jahren des Nationalsozialismus. Der Kontakt zu jüdischen ehemaligen Bürgern wurde seit Oktober 1982 in Form von Rundbriefen ausgebaut. Die Initiatoren waren Herr Erich Abt, Tel Aviv, und Herr Johannes Röskamp, Leer. Durch diese Rundbriefe wurden Informationen ausgetauscht und in mühseliger Kleinarbeit Namen, Anschriften und Schicksale zusammengetragen. Langsam reifte der Wunsch, jüdische ehemalige Mitbürger nach Leer einzuladen. Auch unsere ehemaligen Mitbürger äußerten vielfach diesen Wunsch. Der endgültige Anstoß zu dem Wiedersehenstreffen entstand im März 1984 in Tel Aviv. In Anwesenheit des Bürgermeisters der Stadt Leer, Herrn Günther Boekhoff, und vieler ehemaliger Ostfriesen fand in der Ichud-Shi-vat-Zion-Synagoge ein festlicher Gottesdienst statt. Anlaß war die Enthüllung einer in Leer wiedergefundenen und nach Israel überführten Bundestafel der im Jahre 1938 zerstörten Synagoge an der Heisfelder Straße... Auszüge aus dem Buch