Ein Dorf in Russland - Schmemann, Serge

Schmeemanns Buch erzählt zwei Jahrhunderte russischer Geschichte am Beispiel eines abgelegenen Dorfes südlich von Moskau, das sich bis zur russischen Revolution im Besitz seiner Familie befand. In unterschiedlicher Weise waren Mitglieder der Familie in die Geschichte des Reiches verwickelt. Briefe und Erinnerungen von damals werfen ein ganz eigenes, unmittelbares Licht auf die Ereignisse, die schließlich zur Abdankung des Zaren und zur Revolution führten. Der Leser erfährt, wie das Anwesen im Gefolge der russischen Revolution zwangsenteignet und kollektiviert wurde. Wie so viele andere Grundbesitzer und Adelige werden auch Schmeemanns Vorfahren ins Exil vertrieben oder getötet. Sergijewskoje erlebt von da ab all die Höhen und Tiefen des großen sowjetischen Experiments mit. Während des zweiten Weltkrieges kommen und gehen schließlich auch die Deutschen. Eine verarmte und verelendete Gemeinde läßt am Ende der Sowjetunion vom ursprünglichen Glanz des Dorfes kaum mehr was erahnen....